München/Rom.

    Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat die bayerische Staatsregierung davor gewarnt, nicht genehmigte Sammelabschiebungen von Asylbewerbern nach Italien durchzuführen. „Wir werden die Flughäfen schließen, so wie wir die Häfen geschlossen haben“, sagte Salvini am Sonntag.

    Die Nachrichtenagentur dpa hatte am Sonnabend berichtet, dass die bayerischen Behörden einen Abschiebeflug nach Italien vorbereiten. Sie berief sich auf Beschäftigte vom Flughafen München. Geplant sei, dass bayerische Polizeikräfte einen Charterflug mit Migranten begleiten sollten, für deren Asylanträge nach den Dublin-Regeln der EU Italien zuständig ist. Die Behörden dementierten das aber am Sonntag. Ein Sprecher des bayerischen Landesamtes für Asyl und Rückführungen sagte: „Es gibt keinen eigenen Charterflug diese Woche.“ Bayern finanziere zwar auch eigene Flüge zum Zweck der Abschiebung, doch auch diese würden „mit der Bundespolizei abgestimmt“. Die bayerischen Behörden wollen aber die Kapazitäten für Sammelabschiebungen mit eigenem Personal aufstocken.

    Die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ berichtete über Planungen für einen deutschen Flug mit 40 Migranten. Dieser werde am Donnerstag in Rom erwartet. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte auf Anfrage, konkrete Angaben, etwa zum Zeitpunkt oder Zielland einer geplanten Rückführung, würden eine erfolgreiche Durchführung gefährden. Deshalb mache das Ministerium keine Angaben.