Berlin.

    Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), hat den Moscheeverein Ditib dazu aufgerufen, sich von der türkischen Regierung zu lösen. „Wenn religiöse Verbände Teil von Deutschland werden wollen, müssen sie sich eigene Strukturen in Deutschland geben und können nicht Teil von Ankara bleiben“, sagte Widmann-Mauz unserer Redaktion. Die CDU-Politikerin kritisierte, die Eröffnung der Kölner Zentralmoschee sei „von Politikern und Funktionären für ihre fragwürdigen Ziele missbraucht“ worden. Das bringe auch die vielen Gemeindemitglieder in Misskredit, die mit guten Absichten ihren Beitrag für das Zusammenleben leisteten. „Religionsstätten sollten dazu dienen, dass Menschen ihren Glauben ausüben können und nicht um Politik zu machen.“ Die Art der Moschee-Eröffnung „sollte den Ditib-Mitgliedern in Deutschland zu denken geben, wie sie sich selbst strukturieren und von Ankara lösen“, forderte Widmann-Mauz.

    Vertreter von Bund, Land und der Stadt Köln waren der Eröffnung der Moschee am Sonnabend ferngeblieben, weil sie nicht oder erst kurz vor dem Termin eingeladen worden waren und keine Rede halten sollten. Die Ditib ist die größte Islam-Dachorganisation in Deutschland. Sie untersteht der Religionsbehörde Diyanet in Ankara, die alle Imame in die 900 Moscheegemeinden entsendet und bezahlt. Wegen ihrer Nähe zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sie in die Kritik geraten.