Berlin.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus hat bestätigt, dass er für den Vorsitz der Unions-Bundestagsfraktion kandidieren will: „Ja, es ist richtig: Ich habe für die anstehende Wahl des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mein Interesse angemeldet. Das sollte in einer Demokratie kein ungewöhnlicher Vorgang sein“, sagte Brinkhaus dieser Redaktion.

Seine Kandidatur gegen den amtierenden Vorsitzenden Volker Kauder war in den vergangenen Tagen bekannt geworden, er hatte sich aber persönlich noch nicht dazu geäußert. Er führe zurzeit „intensive Gespräche“ und halte es für richtig, „in einem ersten Schritt intern miteinander zu sprechen“, sagte der Abgeordnete aus Ostwestfalen, der derzeit einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion ist. Zu den Gründen der Kandidatur äußerte sich Brinkhaus zunächst nicht. Unklar ist auch, wie viele Unterstützer er in der Bundestagsfraktion hat. Er habe „viele positive Rückmeldungen“ bekommen, sagte er nur.

Der langjährige Vorsitzende Kauder ist in der Bundestagsfraktion zwar umstritten, er konnte seine Position zuletzt aber festigen. Aus Unionskreisen verlautete, dass die beiden Parteivorsitzenden von CDU und CSU, Kanzlerin Angela Merkel und Innenminister Horst Seehofer, Kauder bei seiner erneuten Kandidatur unterstützen wollen. Damit dürften Brinkhaus’ Chancen deutlich gesunken sein. Wer ihn unterstützt, würde sich gegen Merkel und Seehofer wenden. Der CDU-Landeschef von Nordrhein-Westfalen, Ministerpräsident Armin Laschet, verweigert Brinkhaus ebenfalls seine Unterstützung: „Es gibt keine Notwendigkeit, Kauder abzulösen“, sagte er. Damit fehlt Brinkhaus, der Bezirkschef in der CDU-Hochburg Ostwestfalen-Lippe ist, Unterstützung aus seinem eigenen Landesverband.