BERLIN.

    SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer für ihren jüngsten Vorstoß in der Diskussion um eine allgemeine Dienstpflicht scharf kritisiert. „Die Union hat Angst vor einer Debatte über stabile Renten und die Verlässlichkeit des Staates, weil sie hier völlig ideenlos ist. Deshalb versucht Frau Kramp-Karrenbauer, sofort die nächste populistische Debatte über Flüchtlinge anzuzetteln“, sagte Klingbeil unserer Redaktion. Kramp-Karrenbauer hatte sich dafür ausgesprochen, dass auch Asylbewerber in Deutschland ein allgemeines Dienstjahr leisten. „Wenn Flüchtlinge ein solches Jahr absolvieren, freiwillig oder verpflichtend, dient das ihrer Integration in Staat und Gesellschaft“, sagte die CDU-Generalsekretärin. „Und in der Bevölkerung würde es die Akzeptanz erhöhen, dass Flüchtlinge bei uns leben.“ Sie halte das für einen „überlegenswerten Ansatz“.

    Rückendeckung bekommt Kramp-Karrenbauer von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). „Ich halte es für einen guten Vorschlag, wenn Deutsche und Migranten einen gemeinsamen Dienst für unsere Gesellschaft leisten“, sagte Kretschmer unserer Redaktion. „Es sind Begegnungen, die dadurch entstehen, und es kann bei der Integration helfen.“