London. Mehrere Verletzte, Verdächtiger festgenommen.Ermittlungen dauern an

    Der Alarm wurde um 7.37 Uhr am Dienstagmorgen ausgelöst. Ein silbernes Auto fuhr vor dem Parlamentsgebäude in London in eine Gruppe von Fußgängern und Radfahrern an einer Ampel, bevor es weiterraste und mit den Sicherheitsabsperrungen vor dem Westminsterpalast kollidierte. Mehrere Fahrradfahrer und Fußgänger wurden erfasst. Zwei Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

    Bewaffnete Polizisten waren in Minutenschnelle an Ort und Stelle. Sie konnten den Fahrer festnehmen. Der schwarze Mann, in Jeans, weißes T-Shirt und dunkle Daunenjacke gekleidet, ließ sich widerstandslos abführen. Er soll 29 Jahre, britischer Staatsbürger sein und keine Waffe bei sich geführt haben. Die Gegend um die Parlamentsgebäude wurde abgesperrt. Die Ausgänge der direkt gegenüber dem Parlament gelegenen U-Bahnstation Westminster wurden geschlossen. Auch die Westminster Bridge über die Themse wurde abgesperrt.

    Die Anti-Terror-Einheit von Scotland Yard übernahm die Ermittlungen. Die BBC konnte eine Videoaufzeichnung auftreiben, die, wenn auch aus weiter Entfernung, den Anschlag zeigt. Man sieht, wie der Ford Fiesta auf dem Parliament Square westwärts mit zuerst normaler Geschwindigkeit fährt. Hinter ihm taucht ein Ambulanzwagen mit Signallichtern auf. Es ist möglich, dass der Fahrer des Fiesta die Ambulanz mit einem ihn verfolgenden Polizeiwagen verwechselte. Jedenfalls beschleunigt er und zieht scharf nach links. Er fährt über einen Bürgersteig, wobei er Radfahrer und Passanten anfährt, die an einer Ampel stehen. Der mutmaßliche Terrorist hält auf die Sicherheitsbarrieren des Parlaments zu. Zwei Polizeibeamte können sich gerade noch durch einen Sprung in Sicherheit bringen, bevor das Auto in eine schwarzgelbe Stahlschranke kracht.

    Der Terroranschlag weckt ungute Erinnerungen. Im März 2017 fand ebenfalls an den Houses of Parliament ein Anschlag statt. Der 52-jährige Brite Khalid Masood war mit einem Geländewagen die Westminster Bridge hinunter Richtung Parlament gerast und hatte dabei vier Menschen getötet. Am Unterhaus angelangt fuhr er sein Auto in einen Zaun, stieg aus und drang in den Parlamentskomplex ein. Er erstach einen Polizeibeamten, bevor er selbst erschossen werden konnte. Nach diesem Anschlag hat man die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.