Berlin.

Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen verliert Rückhalt in der Regierungskoalition. SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka sagte dieser Redaktion: „Ich habe die große Befürchtung, dass Herr Maaßen sich selbst beschädigt und – viel schlimmer – am Ende auch sein Amt.“ Es sei an der Zeit, „die Karten auf den Tisch zu legen“. Das müsse er spätestens vor dem parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages tun. Maaßen solle erklären, wann und wie oft er sich 2015 mit der damaligen AfD-Chefin Frauke Petry getroffen habe und wie es dazu gekommen sei. Maaßen habe dazu „ziemlich wenig“ gesagt, sein Informationsverhalten sei „sehr halbherzig“. Die AfD sei 2015 noch nicht im Bundestag gewesen, erinnerte Lischka. Das hinderte Maaßen nicht daran, sich 2017 auch mit FDP-Chef Christian Lindner zu treffen, wie ein Parteisprecher bestätigte. Zu dem Zeitpunkt waren die Liberalen nicht im Bundestag.

Maaßen hatte beteuert, dass er die AfD nicht beraten, ihr keine Tipps darüber gegeben habe, wie sie sich einer Beobachtung durch das Bundesamt entziehen könne. Maaßen verweigert aber Auskünfte zu Gesprächen mit Vertretern von Parteien, weil sie vertraulich seien. Laut „Welt“ räumte er das Treffen mit Petry gegenüber Innen-Staatssekretär Hans-Georg Engelke ein. Die frühere AfD-Aktivistin Franziska Schreiber hatte in einem Buch über das Treffen mit Petry berichtet und den Eindruck erweckt, dass Maaßen mit der AfD sympathisiere.