Den Haag.

Bei einem Anschlag auf europäische und amerikanische Touristen in Tadschikistan sind vier Menschen ums Leben gekommen, ein Niederländer, zwei Amerikaner und ein Schweizer. Bei dem Vorfall waren zudem drei Touristen aus der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich verletzt worden. Einer von ihnen erlitt einen Messerstich. Eine 58-jährige Niederländerin befindet sich noch im Krankenhaus. Sie kämpft um ihr Leben.

Der Belgier Nicolas Moerman berichtet im belgischen TV-Sender VTM, dass er kurz nach dem Anschlag auf die europäisch-amerikanische Touristengruppe zum Tatort in einer ländlichen Gegend rund 90 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Duschanbe kam. Er war mit einem Lkw-Fahrer unterwegs und konnte mit den Überlebenden des Anschlags sprechen. ,,Ich habe sie gefragt, was passiert ist. Sie sagten: Erst sind wir von einem Auto angefahren worden, dann stiegen Männer aus dem Auto und haben mit Messern auf uns eingestochen. Die Überlebenden standen am Straßenrand und machten uns deutlich, dass wir stoppen sollten. Sie waren im Schockzustand.‘‘ Er habe sofort Hilfe gerufen. Aber vier Personen aus der Fahrradgruppe seien schon tot gewesen. Für sie kam jede Hilfe zu spät.

Zuerst war die Regierung in Tadschikistan von einem Verkehrsunfall ausgegangen. Jetzt aber ließ das Innenministerium in Tadschikistan erklären, dass alle Optionen untersucht werden. Denkbar sei ein Unfall, ein Raubüberfall oder „ein Akt des Terrorismus“, sagte Innenminister Ramason Raschimsoda. Vier der mutmaßlichen Täter seien inzwischen von Sicherheitskräften getötet worden, ein Verdächtiger sei in Gewahrsam.

Die Amerikaner, Schweizer und Niederländer, die in Tadschikistan gemeinsam zu einer Fahrradtour aufgebrochen waren und nun dort ermordet wurden, hatten sich vor Ort erst kennengelernt, berichtet der Belgier Nicolas Moerman weiter.

Das niederländische Außenministerium warnt vor Reisen nach Tadschikistan. Auch das Auswärtige Amt in Berlin rät von Reisen in das tadschikisch-afghanische Grenzgebiet und in die Region Berg-Badachschan ab. Die Regierung des überwiegend muslimischen zentralasiatischen Landes kämpfte von 1992 bis 1997 gegen radikale Islamisten.