Berlin.

In den Oppositionsparteien wächst Widerstand gegen die Vereinbarungen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit US-Präsident Donald Trump zur Beilegung des Handelsstreits. Juncker habe „Zusagen gemacht, für die er kein Mandat hat“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, dieser Redaktion. „Denn er kann weder ein EU-Land noch eine Firma zwingen, Soja und Flüssiggas aus den USA zu kaufen.“

Außerdem mache Juncker einseitig Politik für die deutsche Autoindustrie. Statt auf „Scheinabkommen“ zu setzen, solle die EU unabhängiger von den USA werden, so Wagenknecht. Dies erfordere eine stärkere Binnenwirtschaft in Deutschland, um die Exportabhängigkeit zu reduzieren, und eine Entspannungspolitik mit Russland.

Zuvor hatte bereits Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter die Vereinbarungen kritisiert. Der Preis, den die Europäer zahlen müssten, sei zu hoch, sagte er dieser Redaktion. „Wenn mehr Gen-Soja und Fracking-Gas nach Europa importiert werden soll, geht das auf Kosten von Umwelt und Klima.“

Trump und Juncker hatten sich darauf geeinigt, den Handelskonflikt beilegen zu wollen. Um Trump zu einem Deal zu bewegen, sagte Juncker zu, dass die EU den Import von Flüssiggas aus den USA erleichtern wolle und mehr Soja einführen werde.