Berlin.

Nach der neuen Verbalattacke von US-Präsident Donald Trump auf die Europäische Union fordert Bundesaußenminister Heiko Maas eine Neujustierung der Partnerschaft zu den Vereinigten Staaten. „Wenn der amerikanische Präsident die Europäische Union als Gegner bezeichnet, zeigt das leider einmal mehr, wie breit der politische Atlantik geworden ist, seit Donald Trump im Amt ist“, sagte der SPD-Politiker dieser Zeitung. „Wir können uns auf das Weiße Haus nicht mehr uneingeschränkt verlassen.“

Um die Partnerschaft mit den USA zu bewahren, müsse sie neu justiert werden, so Maas. Das sei nur mit einem selbstbewussten und souveränen Europa möglich. „Europa darf sich nicht spalten lassen, so scharf die Verbalattacken und so absurd die Tweets auch sein mögen.“ Trump hatte am Wochenende in einem Interview des Senders CBS die EU mit Blick auf den Handelsstreit als „foe“ bezeichnet, das sich als „Feind“ oder „Gegner“ ins Deutsche übersetzen lässt.

Europastaatsminister Michael Roth (SPD) warf Trump vor, absichtlich Unruhe zu stiften. „Er versucht, eine Spaltung der Europäischen Union herbeizuführen“, sagte Roth. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn wurde noch deutlicher: „Es kann nicht sein, dass auf einmal die Chinesen und die Russen Konkurrenten sind und dass wir Feinde sind in Europa. Da tickt etwas nicht ganz – sagen wir mal – in den Normen.“