Rom/München.

Für die fast 450 im südlichen Mittelmeer geretteten Flüchtlinge ist eine Lösung gefunden: Nach Zusagen von fünf EU-Ländern, die Menschen aufzunehmen, durften sie inzwischen auf Sizilien an Land gehen, wie der italienische Rundfunk RAI am Montag berichtete. Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte zuvor die Genehmigung dafür verweigert und an die übrigen EU-Länder appelliert, die Flüchtlinge zu übernehmen. Nach Deutschland, Frankreich und Malta erklärten sich auch Portugal und Spanien bereit, je 50 Migranten aufzunehmen. Die Einzelheiten dazu müssen noch geklärt werden. Auch Italien selbst will einen Teil der Flüchtlinge aufnehmen.

Salvini sprach nach den Zusagen der EU-Länder von einem „politischen Sieg“. Ein italienisches und ein britisches Schiff hatten die Flüchtlinge am Wochenende von einem Holzboot gerettet. Frauen, Minderjährige und Kranke waren bereits am Sonntag im Hafen von Pozzallo in Sizilien an Land gelassen worden.

Die EU-Kommission begrüßte die Entwicklung. Sie sei möglich geworden dank der sechs EU-Mitgliedstaaten, „die zugesagt haben, einen Teil der 445 Migranten an Bord zu übernehmen“, erklärte ein Sprecher in Brüssel. Italien rufe seit Längerem zu regionaler Kooperation bei der Anlandung von Migranten auf „und hat damit recht“, fügte der EU-Sprecher hinzu. Allerdings könnten „Ad-hoc-Lösungen wie diese nicht langfristig nachhaltig“ sein, erklärte er. Deshalb müsse es europäische Lösungen auf Basis dessen geben, was die Staats- und Regierungschefs Ende Juni bei ihrem Gipfel in Brüssel vereinbart hätten.