Brüssel.

Russische Politiker blicken offenbar mit hohen Erwartungen auf das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Die Russen setzen große Hoffnungen in diese Begegnung“, sagte der außenpolitische Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament, Knut Fleckenstein (SPD), dieser Zeitung.

Fleckenstein und einige andere Fraktionsmitglieder hatten sich vor wenigen Tagen unter Umgehung von EU-Sanktionen mit russischen, Putin unterstützenden Parlamentariern in Belgrad getroffen und dabei auch über das ­Gipfeltreffen gesprochen. An dem von Fleckenstein mitorganisierten „Belgrader Konsultationen“ hatte unter anderem der frühere Vizechef der russischen Staatsduma, Sergej Shelesnjak, teilgenommen, gegen den wegen der Ukraine-Krise seit vier Jahren ein Einreiseverbot in die EU besteht. Fleckenstein sagte, diese „ schwarze Liste“ für Abgeordnete sollte fallen.

Er stehe zu den Sanktionen gegen Russland, aber der parlamentarische Dialog sei notwendig. „Man kann nicht Abgeordneten verbieten, mit Abgeordneten zu sprechen“, sagte der Hamburger SPD-Politiker. Für den Herbst prüft die EU-Russland-Gruppe eine gemeinsame Mission in die Ostukraine, um dort die humanitäre Lage zu untersuchen. Im Rahmen der Belgrader Konsultationen diskutierten nach Fleckensteins Angaben die Abgeordneten ihre Sicht auf Themen wie die Globalisierung und die Stärkung multilateraler Zusammenarbeit, um besser auf Herausforderungen wie Migration, Klimawandel, Terrorismus sowie Sicherheitsrisiken antworten zu können.