Berlin. Mehr als 100 Tage nach Start der Regierung sind Stellen für Abteilung noch unbesetzt

    Erst neulich war die Heimat wieder ein Thema im Bundesinnen­ministerium in Berlin. Ein Staatssekretär ehrte 21 Kommunen aus 15 Bundesländern. 25.000 Euro Preisgeld gab es zu verteilen. Die Menschen dort hätten „die Integration und das Zusammenleben“ gestärkt.

    Seit mehr als 100 Tagen hat Deutschland eine neue Regierung, seit mehr als 100 Tagen hat Deutschland ein Innen- und Heimat­ministerium auf Bundesebene. Doch noch ist die Abteilung im Aufbau, Stellen sind noch nicht besetzt, Fachpersonal wird gesucht. Das teilte das Bundesinnenministerium (BMI) auf Anfrage dieser Redaktion mit. „Die neue Abteilung Heimat befindet sich derzeit im Aufbau und arbeitet unter Hochdruck mit dem vorhandenen Personal“, so eine Sprecherin. Der Aufbau werde „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, dennoch sei die „Arbeitsfähigkeit“ bereits gewährleistet.

    Insgesamt 94 Stellen sollen sich in Zukunft im Innenministerium um die Abteilung „Heimat“ mit drei Unterabteilungen kümmern. Auf Nachfrage heißt es: „Derzeit laufen die Auswahlverfahren zur Besetzung der Stellen.“ In dem Aufgabenfeld des Innenministeriums geht es einer Sprecherin zufolge auch darum, die „Integration und die Verbundenheit mit unserem Land zu stärken“.

    Doch gerade beim Thema Integration hatte Horst Seehofer zum Start viel Kritik geerntet. Anders als sein Vorgänger Thomas de Maizière (CDU) nahm der CSU-Chef nicht am Inte­grationsgipfel Mitte Juni im Kanzleramt teil. Seehofer selbst begründete sein Fernbleiben mit der geladenen Autorin Ferda Ataman. Sie hatte Seehofer vorgeworfen, er betreibe mit dem Begriff „Heimatministerium“ eine „Blut und Boden“-Rhetorik. Seehofer wehrte sich vehement gegen diese Vorwürfe.