Berlin.

    Zwei Drittel der Deutschen kennen die HPV-Impfung nicht: Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Krankenkasse BKK VBU hervor, die dieser Zeitung exklusiv vorliegt. Die ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) empfiehlt seit Anfang Juni die Impfung gegen die krebsauslösenden humanen Papillomviren (HPV) nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen im Alter von neun bis vierzehn Jahren. Die Kassen-Umfrage zeigt nun, dass nur jeder dritte Deutsche über 14 Jahren bereits etwas von der HPV-Impfung gehört hat. Und nur knapp jeder Sechste weiß, gegen welche Krankheitsbilder sie wirkt. Besonders verbreitet ist die Kenntnis der Impfung in der jetzigen Elterngeneration der 30- bis 49-Jährigen. Befragte, die diese Impfung kennen, verbinden damit vor allem Gebärmutterhalskrebs, die anderen Krankheitsbilder wie Analkrebs sowie Krebs im Mund- und Rachenraum sind weit weniger bekannt. Rund 60 Prozent der Deutschen würden alle Jugendlichen gegen HPV impfen lassen, weitere fünf Prozent würden nur Mädchen impfen lassen.

    Humane Papillomviren (HPV) können vor allem beim Sex übertragen werden. Die Kosten für die Impfung werden für Mädchen bereits von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen, für Jungen steht die Aufnahme in den Erstattungskatalog noch aus – einzelne Krankenkassen zahlen aber freiwillig.

    Um die HPV-Impfung bekannter zu machen, schlägt BKK-VBU-Vorstandschefin Andrea Galle vor, den Namen der Impfung in Krebs-Vorsorge-Impfung zu ändern. „Die Windpocken-Impfung ist ja auch nicht unter dem Begriff Varizellen-Impfung bekannt, sondern unter der Krankheit, die sie bekämpft.“