Berlin.

FDP-Chef Christian Lindner hat den neuen US-Botschafter Richard Grenell davor gewarnt, sich zu isolieren. Grenell habe sich „keinen Gefallen getan mit der Bemerkung, er wolle die Konservativen in Europa stärken“, sagte Lindner dieser Zeitung. „Er läuft Gefahr, sich aus dem Spiel zu nehmen als relevanter Gesprächspartner, wenn er als Parteigänger nur einzelner politischer Strömungen auftritt.“ Zugleich kritisierte er die Debatten in Deutschland – auch um Grenell – als hysterisch. „Wohin man schaut, ist alles total überreizt. Deutschland muss einfach cooler werden.“

Grenell relativierte unterdessen seine Aussage, die als Verstoß gegen die diplomatische Zurückhaltung gewertet wurde. „Ich bedauere die Tatsache, dass meine Worte falsch interpretiert wurden“, sagte Grenell dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Ich habe nicht die Absicht, mich in politische Angelegenheiten aktiv einzumischen.“