Berlin.

Die Kritik an AfD-Chef Alexander Gauland wegen Äußerungen, die den Holocaust verharmlosen, wächst – innerhalb und außerhalb der Partei. Die Bundesregierung weise jede Relativierung und Verharmlosung des Nationalsozialismus „ganz entschieden zurück“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag.

Gauland, der auch Fraktionschef der AfD im Bundestag ist, hatte am Sonnabend bei einer Veranstaltung der Jungen Alternative im thüringischen Seebach gesagt, „Hitler und die Nazis“ seien „nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte“. Vorangegangen war ein Bekenntnis zur Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus mit Millionen ermordeten Juden und Millionen Kriegstoten.

Erste Konsequenzen hat Gaulands Äußerung für künftige Fernsehauftritte: ARD-Talker Frank Plasberg will nun auf ihn als Talkgast verzichten. „Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei „hart aber fair“ sein“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Auch die Redaktion der ARD-Sendung „Maischberger“ will Gauland – vorerst für 18 Monate – nicht mehr einladen, wie sie auf Twitter mitteilte.

Kritik kam auch aus der AfD selbst. Die Alternative Mitte (AM), eine innerparteiliche Gruppierung, die sich als Gegengewicht zum völkischen Flügel der Partei versteht, forderte Gauland auf, sich öffentlich zu entschuldigen.

Der AfD-Politiker selbst relativierte das Gesagte am Montag. Es sei nicht seine Absicht gewesen, „die Opfer dieses verbrecherischen Systems zu bagatellisieren oder gar zu verhöhnen“, so der 77-Jährige. Er bedauere „die entstandene Wirkung“. Von einer Entschuldigung war nicht die Rede.