Amsterdam .

Bei einem Angriff in der nordsyrischen Provinz Idlib im Fe­bruar ist nach Angaben der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) vermutlich Chlorgas eingesetzt worden. In Labortests von Proben aus der Stadt Sarakib seien Spuren der Chemikalie nachgewiesen worden, erklärte die OPCW am Mittwoch in Den Haag. Zur Frage, welche Seite die international geächtete Waffe bei dem Angriff auf das von Rebellen kontrollierte Gebiet in dem seit Jahren andauernden Bürgerkrieg eingesetzt hat, äußerten sich die Experten nicht. Zurzeit untersucht die OPCW auch noch einen mutmaßlichen Einsatz von Giftgas im syrischen Duma.

Die Chemiewaffen-Experten hätten festgestellt, dass Chlorgas aus zwei Zylindern freigesetzt worden sei, so die OPCW-Erklärung. Die Bewertung basiere auf der Untersuchung der Zylinder, in denen Chlorgas nachgewiesen worden sei, auf Zeugenaussagen und Umweltproben, die eine ungewöhnliche Konzentration von Chlor ergeben hätten. Zudem seien nach dem Angriff am 4. Februar zahlreiche Menschen in Krankenstationen wegen Atembeschwerden und Symptomen behandelt worden, die typisch für den Kontakt mit giftigen Chemikalien seien.

Die OPCW hatte in Syrien im UN-Auftrag schon früher den Einsatz von Chlorgas und des Nervengifts Sarin nachgewiesen.