Brüssel.

Für die EU steht im nächsten Jahrzehnt eine neue Erweiterungsrunde an: Sechs Staaten des Westbalkan hoffen auf einen Beitritt zum Club. Das Tempo der Erweiterung ist in der EU umstritten, deshalb sollen die Balkanstaaten jetzt ermutigt werden. Nach Informationen dieser Redaktion will die EU ihr finanzielles und politisches Engagement in den Staaten des Westbalkan deutlich ausbauen und damit die längerfristige Perspektive für einen EU-Beitritt unterstreichen. Das geht aus dem Entwurf der Abschlusserklärung hervor, die die 28 Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten am Donnerstag bei einem EU-Westbalkan-Gipfel in Sofia beschließen wollen.

Die „Sofia-Erklärung“ vermeidet direkte Aussagen zu einem Beitrittsdatum für Serbien und Montenegro und dem Start von Beitrittsverhandlungen mit Albanien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Kosovo. Doch heißt es in allgemeiner Form, die EU „bekräftigt die eindeutige Unterstützung für die europäische Perspektive des Westbalkan“. Die EU sei „entschlossen, ihr Engagement zur Unterstützung des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels in der Region zu verstärken und zu intensivieren“. Zugesagt werden in einer „Sofia Prioritäten Agenda“ unter anderem bedeutsame Zuschüsse der EU für ein neues Paket von Verbindungs-Projekten, etwa für wichtige Autobahn-Vorhaben. Die EU kündigt zudem an, dass die Roaming-Gebühren für Mobilfunkgespräche zwischen der EU und dem Westbalkan reduziert werden sollen. Es solle „ein dichtes Netz von Verbindungen und Chancen innerhalb der Region und mit der EU geknüpft werden, um die Bürger und die Wirtschaft stärker zusammenzubringen“.