Berlin.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz wirft Russland eine Vielzahl von Cyber-Attacken vor, insbesondere die sogenannte APT-28-Kampagne. Aus der Auswahl der Opfer, dem Aufklärungsinteresse, der technischen Analyse und Hinweisen von Informanten schließt Amtschef Hans-Georg Maaßen „auf eine Steuerung durch russische staatliche Stellen“. Als Beispiele nannte er die Angriffe auf den Bundestag 2015 und 2016 sowie auf das Auswärtige Amt.

Der Chef des britischen Inlands-Geheimdienstes MI5, Andrew Parker, schloss sich auf einem Symposium am Montag in Berlin der Kritik an. Russland vermische die Manipulation der Medien mit Desinformation in den sozialen Medien, Spionage, militärischer Gewalt und rücksichtsloses kriminelles Vorgehen. „Dies ist, was wir heute mit dem Begriff hybride Bedrohung meinen.“ Russland verübt nach Angaben des stellvertretenden Nato-Generalsekretär Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven täglich Angriffe auf Netze des Bündnisses.

Vor diesem Hintergrund fordert Maaßen seine Monaten das Recht für Gegenangriffe, das sogenannte „Hackback“ – nicht erfolglos. „Die Behörden in Deutschland schärfen ihre Systeme nach“, kündigte Innen-Staatssekretär Hans-Georg Engelke an. „Wir müssen davon ausgehen, dass für eine Abwehr von bestimmten Cyberangriffen präventive Maßnahmen nicht mehr ausreichen.“ Welche Behörde für „Hackback“ zuständig sein soll, ließ er offen.