Jakarta. Vier Menschen kommen beim Angriff auf eine Polizeizentrale in Surabaya ums Leben

Bei einem erneuten Selbstmordanschlag in Indonesien sind am Montag vier Menschen getötet worden – wieder in Surabaya, der zweitgrößten Stadt des Landes. Nach den Angriffen auf drei christliche Kirchen am Sonntag war dieses Mal die Polizeizentrale das Ziel. Bei den Toten handelt es sich nach Angaben der Polizei um die Attentäter selbst – alle aus einer einzigen Familie, wie schon am Tag zuvor. Mindestens zehn Menschen wurden verletzt.

Nach ersten Erkenntnissen fuhren die Täter mit zwei Motorrädern auf die Polizeizentrale zu. Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie eines der Motorräder an einer Sicherheitssperre aufgehalten wird. Kurz darauf gibt es eine Explosion. Vermutet wird, dass es sich bei den Tätern um Islamisten handelt. Mit mehr als 260 Millionen Einwohnern ist Indonesien das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt.

Die Attentäter kommen nach Angaben des Polizeichefs der Provinz Ost-Java, Machfud Arifin, alle aus derselben Familie: ein Ehepaar und zwei männliche Personen, möglicherweise die Söhne. Einzige Überlebende ist ein achtjähriges Mädchen, das ebenfalls auf einem der Motorräder saß. Das Kind wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. „Wir hoffen, dass es überlebt“, sagte ein Polizeisprecher. Auch die Anschläge am Sonntag wurden nach Erkenntnissen der Ermittler von einer einzigen Familie verübt, die Kontakte ins islamistische Milieu hatte. Dabei waren mindestens 13 Menschen getötet und mehr als 40 verletzt worden. Die Bombenserie soll auf das Konto eines islamistischen Elternpaares gehen, das bei dem Selbstmordkommando auch seine beiden Söhne und beiden Töchter mit in den Tod riss. Eines der Mädchen war erst neun Jahre alt.