Berlin.

Die Arbeitgeber befürchten den Verlust von mindestens 100.000 Arbeitsplätzen, wenn sie künftig wieder zur Hälfte an den Beiträgen für den gesetzlichen Krankenkassen beteiligen müssen. Ohne die Festschreibung des Arbeitgeberbeitrags werde nicht nur das Wachstum schwächer ausfallen, „sondern auch langfristig in sechsstelliger Zahl Arbeitsplätze verloren gehen“, heißt es in einer Stellungnahme der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). An diesem Montag findet im Gesundheitsministerium eine Anhörung zu den Plänen der Koalition statt, die Arbeitgeber wieder in gleichem Maße an den Kassenbeiträgen zu beteiligen. Die SPD hatte dies durchgesetzt. Umgesetzt wird das Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Die Pläne führen laut BDA dazu, dass die Arbeitgeber im ersten Jahr fünf Milliarden Euro zusätzlich zahlen müssen. Gleichzeitig wird die Rentenversicherung mit 1,4 Milliarden Euro belastet, weil auch sie höhere Krankenkassenbeiträge für Rentner zahlen muss. Insgesamt führe der Gesetzentwurf zur „größten Zusatzbelastung durch Lohnzusatzkosten in der deutschen Sozialgeschichte“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter, dieser Redaktion. Positiv finden die Arbeitgeber dagegen Spahns Plan, Geldreserven der Krankenkassen abzuschmelzen. Dies bringe mehr Wettbewerb.