Berlin/Bad Wildbad.

Nach einer schweren Wolfsattacke hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner dazu aufgerufen, die Ausbreitung von Wölfen in Deutschland entschlossener zu begrenzen. „Wir müssen die Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland genauer beobachten“, sagte die CDU-Politikerin dieser Redaktion. „Dazu brauchen wir ein effektives Wolfsmanagement, das zeigt, wie sich die Wolfsbestände in den Regionen entwickeln.“ Klöckner machte deutlich, dass Wölfe auch abgeschossen werden sollen, wenn Bestände zu groß werden: „Wo der gewünschte Erhaltungszustand des Wolfes erreicht ist, kann entsprechend reagiert werden“, sagte die Ministerin.

Die aktuellen Ereignisse zeigten, dass Schäfer und auch andere Tierhalter mit Herden in Freilandhaltung durch die Ausbreitung des Wolfes vor neuen Herausforderungen und Verlusten stünden. Mit einer finanziellen Entschädigung für die gerissenen Tiere allein sei es aber nicht getan, so Klöckner.

Nach einer vermuteten Wolfsattacke in Bad Wildbad (Baden-Württemberg) sind mehr als 40 Schafe verendet. Einen Großteil soll ein Wolf gerissen haben, einige mussten wegen ihrer schweren Verletzungen getötet werden. Unklar ist, wie viele Tiere ertranken, weil sie in Panik in einen nahen Bach sprangen. Bundesweit gibt es etwa 800 Wölfe, 2016 wurden über 1000 Nutztiere durch Wölfe getötet oder verletzt.