Moskau.

Russland zweifelt den Bericht der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) über den Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal an. Ein Schweizer Labor habe in den Blutproben Spuren des chemischen Kampfstoffs BZ gefunden, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Diese Substanz finde sich im Arsenal der US-Armee, Großbritanniens und anderer Nato-Länder. Skripal und seine Tochter Julia könnten also von einer Substanz vergiftet worden sein, die niemals in Russland oder der Sowjetunion hergestellt wurde. Die Erkenntnisse des Labors in Spiez blieben im OPCW-Bericht unerwähnt, hieß es. Skripal und seine Tochter Julia waren Anfang März bewusstlos auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury gefunden worden.

Lawrow sagte, weder in Russland noch in der Sowjetunion seien Giftstoffe entwickelt worden, die der Formel entsprechen. Großbritannien geht davon aus, dass das in der früheren Sowjetunion entwickelte Nowitschok verwendet wurde. Die OPCW bestätigte dies, äußerte sich aber nicht dazu, woher das Gift kam. (rtr)