Berlin.

Die seit zweieinhalb Wochen amtierende neue Bundesregierung ist in der Bevölkerung weitgehend unbekannt. In einer Forsa-Befragung für die Mediengruppe RTL konnten 62 Prozent der 18- bis 29-Jährigen keinen einzigen Minister im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) benennen. Die am besten informierte Altersklasse waren die über 60-Jährigen, bei denen drei von vier Interviewten mindestens einen Ressortchef kannten. Insgesamt fielen 42 Prozent der Wahlberechtigten überhaupt keine Minister-Namen ein.

Im Bekanntheits-Ranking sind Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) mit je einem Prozent die Schlusslichter. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) kennen zwei Prozent der Befragten, Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ist drei Prozent der Befragten ein Begriff. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU), der dieses Ressort schon im vorigen Kabinett Merkel leitete, bringt es auf zwei Prozent.

Unionsparteien legenum zwei Prozentpunkte zu

Bekanntester Vertreter der Ministerriege ist Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit 36 Prozent, gefolgt von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) mit 33 Prozent. Beide waren vor dem Eintritt in die Bundesregierung Chef einer Landesregierung. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die diesen Posten auch in der vorigen Regierung innehatte, kennt immerhin fast ein Viertel der Befragten (24 Prozent), Außenminister Heiko Maas (SPD), der in der Vorgängerregierung Justizminister war, 23 Prozent. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kennen 19 Prozent, Justizministerin Katarina Barley (SPD) zwölf Prozent, Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CD(U) ist elf Prozent der Befragten ein Begriff.

Männer können eher Minister nennen als Frauen (64 gegenüber 53 Prozent). Allerdings kennen 24 Prozent der Frauen Heiko Maas, aber nur 20 Prozent der Männer. Zwischen Ost- und Westdeutschen gibt es kaum Unterschiede – außer bei Ursula von der Leyen: 22 Prozent der Westdeutschen kennen die Verteidigungsministerin, aber 30 Prozent der Ostdeutschen.

Bei der Frage nach den Wahlabsichten würden die Unions-Parteien gegenüber der Vorwoche wieder um zwei Prozentpunkte zulegen. 33 Prozent würden sich für die CDU/CSU entscheiden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Die SPD verliert einen Prozentpunkt und kommt jetzt auf 18 Prozent, die FDP stagniert bei neun Prozent die Grünen bei zwölf Prozent. Die Linke verliert einen Prozentpunkt und kommt auf zehn Prozent, ebenso die AfD, die in der Wählergunst jetzt bei 13 Prozent liegt. Fünf Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden. Könnten die Bürger direkt den Kanzler oder die Kanzlerin wählen, wäre Amtsinhaberin Angela Merkel gegenüber SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles mit 51 zu 13 Prozent im Vorteil, gegenüber Olaf Scholz mit 46 zu 21 Prozent.