Erziehung Bildung ist Ländersache. Während die Ost-Bundesländer auf G8 bauen, handhaben es die Länder im Westen unterschiedlich. Ausgesuchte Beispiele:

Hamburg und Berlin Eltern, die 13 Schuljahre bis zum Abitur bevorzugen, können ihre Kinder an integrierten Schulformen wie Stadtteilschulen anmelden. An Gymnasien wird das Abitur nach 12 Jahren abgelegt.

Baden-Württemberg Eigentlich sollte der letzte G9-Jahrgang im Südwesten 2012 Abitur machen. Dann kam der Regierungswechsel 2011: Unter Grün-Rot blieb das Land zwar bei G8, an 44 Modellschulen kann aber wieder in neun Jahren Abitur gemacht werden.

Hessen Seit dem Schuljahr 2013/14 können alle Gymnasien und kooperativen Gesamtschulen frei zwischen G8 und G9 und einem schulinternen Parallelangebot G8/G9 wählen. Die meisten Schulen haben sich für neun Jahre bis zum Abitur entschieden.

Schleswig-Holstein Das Land will flächendeckend zu G9 zurückkehren. G8-Gymnasien können einmalig entscheiden, ob sie beim Turbo-Abi bleiben wollen. Dafür haben sich bislang vier Gymnasien entschieden.

Saarland Das kleine Bundesland hat ein Zwei-Säulen-Modell: Während am Gymnasium nach zwölf Schuljahren Abitur gemacht wird, sind es an der Gemeinschaftsschule 13 Jahre. Ein Volksbegehren für die flächendeckende Wiedereinführung von G9, ist vor Kurzem gescheitert – es kamen nicht genügend Unterschriften zusammen. Die saarländische Regierung will sich aber weiter damit auseinandersetzen.

Rheinland-Pfalz War als einziges West-Bundesland nicht auf den Zug aufgesprungen, G8 flächendeckend als einzige Gymnasialform einzuführen. Es gibt dort G8-Ganztagsgymnasien. Für gute Schüler war es zudem schon immer möglich, das Abitur nach acht Gymnasialjahren an einem 9-jährigen Gymnasium abzulegen. Die Regel sind aber 9 Jahre.