Neumünster Mit der Einlieferung des katalanischen Separatistenführers Carles Puigdemont ist die Justizvollzugsanstalt Neumünster unversehens ins Rampenlicht der Weltpolitik geraten. Das mit 596 Haftplätzen größte Gefängnis Schleswig-Holsteins wurde am Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Die damals erbauten Häuser stehen unter Denkmalschutz. Das ist allerdings nicht der einzige Beitrag der JVA zum Kulturerbe. Vor Puigdemont hieß der bekannteste Insasse Hans Fallada. Der Dichter saß in den 1920er-Jahren wegen Unterschlagungen hier ein und verarbeitete seine Haftzeit in dem sozialkritischen Roman „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“. Auch sein Roman „Bauern, Bonzen und Bomben“ über die schleswig-holsteinische Landvolkbewegung hat einen Bezug zu dem Gefängnis.