Washington/Brüssel. John Bolton wird Sicherheitsberater des US-Präsidenten - Schonfrist im Stahlstreit

US-Präsident Donald Trump dreht erneut das Personalkarussell und macht den außenpolitischen Hardliner John Bolton zu seinem Nationalen Sicherheitsberater. Eineinhalb Wochen nach dem Rauswurf von Außenminister Rex Tillerson erklärte Trump, der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen werde den Posten von Amtsinhaber H. R. McMaster im April übernehmen. Bolton vertritt eine harte Linie gegen Russland und hat sich für ein militärisches Vorgehen gegen den Iran und Nordkorea ausgesprochen. In der Regierung von Präsident George W. Bush befürwortete er die US-Invasion im Irak.

Trump dankte auf Twitter McMaster für eine herausragende Arbeit. Er werde immer sein Freund bleiben. Das Präsidialamt erklärte, Trump und McMaster hätten sich auf die Entlassung im „gegenseitigen Einvernehmen“ verständigt. McMaster selbst kündigte an, er wolle auch seine Militärkarriere beenden. Der 55-jährige Generalleutnant des Heeres wurde 2017 Nachfolger des von Skandalen geplagten Sicherheitsberaters Michael Flynn. Die Entlassung McMasters war bereits seit Längerem erwartet worden.

Im Handelsstreit mit Europa gibt es unterdessen eine kurze Schonfrist. So wurde die EU neben anderen Ländern vorerst bis zum 1. Mai von US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen – nun wird weiter verhandelt. Der Graben zwischen Europa und den USA bleibt aber tief. „Wir sind nicht die Schwächsten im Glied und nicht naiv“, warnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. „Wenn es zur Zollerhebung gegen die EU kommt, werden wir auch mit Gegenmaßnahmen antworten“, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel beim EU-Gipfel. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte dieser Redaktion, positiv sei immerhin, dass „eine geschlossene EU, die mit einer Stimme spricht, Gehör findet“.