Tel Aviv.

Israel hat erstmals offiziell einen Angriff seiner Luftwaffe auf einen mutmaßlichen syrischen Atomreaktor im Jahre 2007 bestätigt. Die israelische Armee teilte am Mittwoch mit, Kampfjets hätten damals „einen Kernreaktor zerstört, der in Syrien gebaut wurde“.

Der Reaktor soll heimlich mithilfe Nordkoreas gebaut worden sein. Es hätten nur wenige Wochen gefehlt, um den Reaktor einsatzbereit zu machen, heißt es. Syrien hatte stets bestritten, dass es sich bei dem Gebäude in der ostsyrischen Wüste um einen im Bau befindlichen Reaktor zur Herstellung von Plutonium gehandelt habe.

Im Rahmen des Einsatzes „Outside the Box“ hätten israelische Kampfflugzeuge in der Nacht vom 5. auf den 6. September 2007 einen weit fortgeschrittenen Reaktor in Dair as-Saur zerstört, teilte die Armee mit. Dair as-Saur liegt 450 Kilometer nordöstlich von Damaskus. Der Geheimdienst habe seit Ende 2004 wichtige Informationen gesammelt, die letztlich zu dem Luftangriff geführt hätten. Das israelische Militär habe sich damals auf „verschiedene Szenarien und eine potenzielle Eskalation vorbereitet“.

Generalstabschef Gadi Eisenkot sagte, die Botschaft des Angriffs von 2007 sei, dass Israel es niemandem erlauben werde, die Fähigkeit zu erlangen, seine Existenz zu bedrohen. „Dies war unsere Botschaft im Jahre 2007, dies bleibt unsere Botschaft heute und in der nahen und fernen Zukunft.“ Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wirft dem Iran vor, trotz des internationalen Abkommens weiter heimlich den Bau einer Atombombe anzustreben.

Der israelische Journalist und Geheimdienst-Kenner Ronen Bergman sagte, die Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt könne durchaus als Warnung an den Iran und seine Verbündeten gewertet werden. „Wenn Israel alleingelassen wird, reagiert es extrem.“