Berlin.

In Sachen Verbraucherschutz hat die neue Bundesregierung aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) noch einiges zu tun. „Zumindest ist Deutschland beim Verbraucherschutz nicht der Musterknabe, für den es in anderen Bereichen gehalten wird“, sagte Verbandschef Klaus Müller dieser Zeitung anlässlich des Weltverbrauchertags am Donnerstag. So müsse etwa das Schutzniveau im Internet höher werden. „Wir weisen die Politik darauf hin, dass viele Verbraucher gerade im Internet verletzlicher sind als in anderen Bereichen ihres Lebens“, sagte Müller. Das Schutzniveau müsse hier höher sein. „Das ist auf jeden Fall ein Thema für die neue Regierung.“ Ein weiteres Thema seien Sammelklagen, die es in vielen europäischen Ländern bereits gäbe – nicht aber in Deutschland. „Für uns steht die Musterfeststel-lungsklage ganz oben auf der Prioritäten- liste“, sagte Müller. „Die Musterfeststellungsklage würde uns Verbraucherzentralen und den Bundesverband sowie andere anerkannte Verbraucherverbände in die Lage versetzen, stellvertretend für viele Verbraucher Klagen einzureichen.“ Union und SPD haben beschlossen, dass Verbraucher in Deutschland künftig kollektiv klagen können. Laut Koalitionsvertrag soll es bis zum 1. November ein entsprechendes Gesetz geben.