Brüssel.

Die Zahl der Asylbewerber in der EU ist im vergangenen Jahr um nahezu die Hälfte gesunken: Insgesamt beantragten 2017 649.855 Menschen erstmals Asyl in einem der 28 EU-Staaten, im Jahr zuvor waren es noch 1,206 Millionen – ein Rückgang um 46 Prozent. Das geht aus neuen Zahlen des EU-Statistikamtes Eurostat hervor, die dieser Zeitung vorliegen. Hauptzielland der Asylbewerber bleibt demnach Deutschland: Hier wurden nach den EU-Daten 198.255 Erstanträge gestellt, das entspricht fast einem Drittel aller Bewerbungen in der EU (30,5 Prozent). Allerdings: Im Jahr zuvor waren auf Deutschland noch 60 Prozent aller Asylanträge entfallen.

Auf Platz zwei liegt Italien mit 126.550 Asylanträgen, gefolgt von Frankreich (91.070) und Griechenland (57.020). Österreich liegt mit 22.160 Anträgen auf Platz acht. Die wenigsten Anträge entfielen auf die Slowakei (150), Estland (180) und Lettland (355). Ungarn registrierte 2320 Erstanträge auf Asyl, Polen 3005.