Washington. Kommunikationschefin kündigt Rücktritt an. Kushner verliert Status

Unruhe im Team von US-Präsident Donald Trump: Die erst vor wenigen Monaten ernannte Kommunikationschefin des Weißen Hauses, Hope Hicks, will nach US-Medienberichten in den nächsten Wochen ihr Amt niederlegen. Das berichteten der Sender CNN und die Zeitung „New York Times“. Am Dienstag hatte Hicks im Geheimdienstausschuss zur Russland-Affäre erklärt, dass sie gelegentlich „Notlügen“ für Trump erzählt habe

Ebenfalls am Mittwoch wurde öffentlich, dass das prominenteste Schwiegervater-Schwiegersohn-Verhältnis Amerikas vor der Zerreißprobe steht. Jared Kushner, seit Donald Trumps Wahl Berater-Mädchen für alles im Weißen Haus, hat ab sofort keinen Zugang mehr zu höchsten Staatsgeheimnissen. Die von Stabschef John Kelly angeordnete Degradierung kommt einer öffentlichen Demütigung gleich. Ob Kushner sein Portfolio, vor allem die Anbahnung eines Friedensabkommens zwischen Israel und Palästinensern, ohne Informationen der Geheimdienste noch betreuen kann, wird bezweifelt.

US-Geheimdienste haben durch Lauschangriffe erfahren, dass ausländische Mächte Kushner früh als weiches Ziel identifiziert hatten. Laut „Washington Post“ erörterten Top-Vertreter aus China, Mexiko, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten, wie sie sich Kushners Geschäftsinteressen als Immobilien-Investor zunutze machen könnten, um Einfluss auf die Politik Trumps zu bekommen. Kushner hat – obwohl offiziell von der Leitung seines Familienunternehmens zurückgetreten – laut Geheimdiensten Gespräche mit potenziellen Geldgebern in Saudi-Arabien, China, Südkorea, Katar, Russland und Israel geführt.