Belgrad/Berlin .

Die Bundesregierung hat dem Internationalen Roten Kreuz zehn Millionen Euro für Soforthilfe in dem syrischen Kriegsgebiet Ost-Ghuta zugesagt. Wegen der dramatischen Lage für die Zivilbevölkerung hatte sich Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) am Freitag mit dem Generalsekretär des IKRK, Peter Maurer, in Verbindung gesetzt. Das IKRK ist eine der wenigen Organisationen für humanitäre Hilfe mit Zugang in das Gebiet. Zuvor hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Angriffe auf das syrische Rebellengebiet Ost-Ghuta als „Massaker“ verurteilt und für mehr Engagement der EU in der Krise plädiert. Bei Bombardierungen der belagerten Region starben am Donnerstag mindestens 36 Zivilisten, mehr als 200 wurden verletzt, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. „Was wir im Augenblick sehen, die schrecklichen Ereignisse in Syrien, der Kampf eines Regimes nicht gegen Terroristen, sondern gegen seine eigene Bevölkerung, die Tötung von Kindern, das Zerstören von Krankenhäusern, all das ist ein Massaker, das es zu verurteilen gilt“, sagte Merkel in ihrer Regierungserklärung. In dieser Situation liege die Aufforderung, „zu versuchen, eine größere Rolle dabei zu spielen, dass wir ein solches Massaker beenden können. Und darum müssen wir uns als Europäer bemühen.“ Dies gelte insbesondere auch für die Verbündeten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, Russland und den Iran, sagte Merkel.

Der UN-Sicherheitsrat in New York konnte sich am Donnerstagabend nicht auf eine Feuerpause einigen. Russland verhinderte eine Abstimmung über einen entsprechenden Resolutionsentwurf von Schweden und Kuwait, laut dem die Waffen 30 Tage geschwiegen hätten. Der russische Vertreter bei den UN, Wassili Nebenzia, machte klar, dass er dem Entwurf nicht zustimmen werde. Stattdessen präsentierte er eine Reihe von Änderungswünschen. Da Russland mit seinem Veto Beschlüsse des Rates blockieren kann, zog es der Ratspräsident, der kuwaitische Botschafter Mansour Al-Otaibi, vor, die Sitzung zu vertagen. (HA/dpa/epd)