Seoul/Peking.

Nord- und Südkorea reichen sich die Hand: Mitten in der sogenannten entmilitarisierten Zone im Grenzort Panmunjeom ist es am Dienstagmorgen erstmals seit über zwei Jahren zu einem Treffen zwischen ranghohen Vertretern gekommen. Südkoreas Vereinigungsminister Cho Myoung-gyon und sein Stellvertreter Chun Hae-sung betraten von Süden kommend die berühmte blaue Baracke, die sich exakt auf dem Grenzstreifen befindet. Die Machthaber in Pjöngjang schickten ihren Chefunterhändler Ri Son-gwon. Die Baracke ist der einzige Ort, an dem es seit dem Waffenstillstandsabkommen von 1953 offizielle Treffen beider Seiten gibt. Keiner muss gegnerisches Territorium betreten.

Eigentlich sollte nur über Nordkoreas Teilnahme an den Olympischen Winterspielen gesprochen werden, die in einem Monat im südkoreanischen Pyeongchang beginnen. Nun sagte Nordkoreas Chefunterhändler nicht nur die Teilnahme seines Landes an den Winterspielen zu, sondern kündigte an, auch eine Delegation mit staatlichen Vertretern schicken zu wollen. Südkorea bot an, dass die Sportler beider Staaten bei Eröffnung und Abschluss der Spiele gemeinsam ins Stadion marschieren. Eine solche Geste wäre das stärkste Bild der Versöhnung der vergangenen Jahre. Südkoreas Vereinigungsminister schlug zudem vor, das 2015 ausgesetzte Programm zur Wiedervereinigung von Familien wieder aufzunehmen.