Goma.

Ein Militärgericht im Kongo hat elf Milizionäre wegen Mordes und der Vergewaltigung von rund 40 Kindern zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter in der Stadt Kavumu im Osten des Landes hätten entschieden, dass die Taten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten sind, berichtete der französische Auslandssender RFI am Donnerstag.

Die Mädchen, die zwischen 2013 und 2016 in einem Dorf vergewaltigt wurden, waren zwischen acht Monaten und zwölf Jahren alt. Einige wurden ermordet. Menschenrechtler begrüßten das Urteil als Meilenstein im Kampf gegen die Straflosigkeit für die weit verbreitete sexuelle Gewalt in der Unruheregion.

Unter den Verurteilten ist der Provinzabgeordnete Frederic Batumike. Insgesamt waren 18 Mitglieder der Miliz namens „Jesus-Armee“ angeklagt. Ihnen wurde auch die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Die Milizenchefs hatten den Männern offenbar gesagt, die Vergewaltigung kleiner Mädchen verleihe ihnen übernatürliche Kräfte. Den vergewaltigten Kindern sprach das Gericht umgerechnet 4200 Euro Entschädigung zu, den Hinterbliebenen der Ermordeten 12.700 Euro. Sieben Angeklagte wurden freigesprochen oder zu kurzen Haftstrafen verurteilt. Der Prozess ist einer der wenigen Fälle sexueller Gewalt im Kongo, bei dem es zu einer Verurteilung kam.