Jakarta/Beirut/Jerusalem.

Die Proteste in der muslimischen Welt gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zur Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt halten an. Der türkische Präsident kommentierte am Sonntag lautstark, was er von Trumps Entscheidung hält: Israel sei ein „Terrorstaat“. Trumps Vorstoß habe für die Türkei keine Gültigkeit. Man werde Jerusalem nicht einem Land der „Kindermörder“ überlassen. In Istanbul kam es zu Demonstrationen gegen Trumps Entscheidung.

Auch in Indonesiens Hauptstadt Jakarta demons­trierten am Sonntag Tausende Menschen vor der US-Botschaft. Auf Spruchbändern war zu lesen: „Palästina ist in unseren Herzen.“ In der libanesischen Hauptstadt Beirut kam es ebenfalls zu Ausschreitungen. Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. Aus Solidarität mit den Palästinensern war es in den vergangenen Tagen in zahlreichen muslimischen Ländern zu Protesten gekommen.

In Kairo forderte die Arabische Liga Präsident Trump auf, seinen Beschluss zur Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem zu revidieren. Trumps Entscheidung habe keine rechtliche Bedeutung, schüre aber Gewalt in der Region. Von Libanon geforderte Sanktionen gegen die USA wurden nicht beschlossen.

Papst Franziskus hat vor einer „neuen Spirale der Gewalt“ in Jerusalem gewarnt. Der Heilige Stuhl verfolge mit „großer Aufmerksamkeit“ die Lage in Jerusalem, „einer heiligen Stadt für Christen, Juden und Muslime in der ganzen Welt“, teilte der Vatikan mit.

Trump hatte am Mittwoch Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Die Palästinenser betrachten das seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 von Israel besetzte Ost-Jerusalem als Hauptstadt ihres künftigen Staates.