Berlin.

Nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen und mit der Aussicht auf eine neue große Koalition legen Union und SPD in der Wählergunst zu. Im sogenannten Sonntagstrend der „Bild am Sonntag“ verbessert sich die Union um zwei Prozentpunkte auf 33 Prozent. Die SPD steigt um einen Punkt auf 22 Prozent. Ebenfalls um einen Punkt zulegen konnte die Linke, die nun auf zehn Prozent kommt.

Die drei anderen im Bundestag vertretenen Parteien verzeichnen dagegen Einbußen. Die AfD sinkt um zwei Punkte und erzielt im „Sonntagstrend“ mit elf Prozent den niedrigsten Wert seit der Bundestagswahl. Grüne und FDP verlieren je einen Punkt und erreichen nun zehn beziehungsweise neun Prozent.

Bürger halten eine Neuwahl nicht für problematisch

Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte derweil Bürger, welche Partei ihrer Meinung nach am stärksten vom Jamaika-Aus profitiert. 35 Prozent glauben, dass die AfD den größten Nutzen daraus zieht. Zwölf Prozent meinen dies für die SPD. Dahinter liegen die CDU (acht Prozent), die FDP (sieben), die Grünen (fünf), die Linke (zwei) und die CSU (ein).

Grundsätzlich sehen die Bundesbürger Neuwahlen nicht als problematisch an. Neuwahlen sollten in einer gefestigten Demokratie auch möglich sein – dieser Aussage stimmten 65 Prozent voll oder teilweise zu. Ob Bundeskanzlerin Angela Merkel Regierungschefin bleiben soll, da sind die Deutschen gespalten. 40 Prozent von ihnen plädieren für eine Fortdauer der Kanzlerschaft der CDU-Chefin, 41 Prozent sind aber dagegen. Klarer ist das Votum der Befragten in Bezug auf SPD-Chef Martin Schulz. Nur 23 Prozent wären dafür, dass er bei Neuwahlen erneut als Kanzlerkandidat antritt, 56 Prozent lehnen dies ab. Sollte es zu Neuwahlen kommen, würden 59 Prozent die gleiche Partei wie am 24. September wählen.