Berlin.

Maschinengewehr-Geballer bei den Grünen: Die Ökopartei feiert sich am Sonnabend auf ihrem Parteitag mit dem Titellied der 80er-Jahre-Serie „A-Team“. Die Botschaft der Ökopartei: Wir haben gemeinsam gekämpft, wir sind eine gute Mannschaft. Die 14 Jamaika-Verhandler stehen auf der Bühne und lächeln für ein Gruppenfoto. Der Unterschied zum A-Team: Die Grünen haben nicht gewonnen.

Sich ordentlich abfeiern – mehr gibt es an diesem Tag in der Arena Berlin für die Grünen nicht zu tun. Ursprünglich sollte die Basis über eine Koalition mit Union und FDP beraten. Doch der Traum von der Regierungsbeteiligung ist geplatzt. Es drohen vier weitere harte Jahre als Opposition.

Es ist ein für Grünen-Verhältnisse friedlicher Parteitag. Vielleicht eint die Partei auch ihr Feindbild: Fast alle Redner schießen gegen die Liberalen, die in der Nacht von Sonntag auf Montag die Sondierungen beendet hatten. „Die neue FDP ist flüchtlingsfeindlich“, sagt der Parteilinke Jürgen Trittin. Viel Applaus gibt es für Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, die den FDP-Chef direkt kritisiert: „Christian Lindner ging es um Christian Lindner.“

Weichen für die eigene Zukunft werden auf diesem Parteitag nicht gestellt. Die Delegierten beschließen nur: Wir halten uns eine Beteiligung an einer Minderheitsregierung offen. Parteichef Cem Özdemir hält eine kämpferische Rede. So spricht er etwa darüber, dass er der FDP die linksliberalen Wähler abjagen will. Bereits vor Monaten hatte er angekündigt, dass er nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren wird. In einer Koalition mit CDU, CSU und FDP wäre er Minister geworden.

Ungewiss ist auch die Zukunft von Parteichefin Simone Peter. Selbst auf ihrem linken Flügel hat sie kaum noch Verbündete. Sie sei einfach überfordert, heißt es manchmal. Peter will Parteichefin bleiben, doch die Frage ist, ob die Partei sie lässt. Der neue starke Mann bei den Grünen könnte Robert Habeck werden. Der Umwelt- und Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein verhandelte hart mit Union und FDP, wofür er sogar Lob von sonst kritischen Parteilinken bekam.