Berlin.

Eine Gruppe deutscher IS-Terroristen soll Sprengstoffanschläge mit ferngesteuerten Autos geplant haben – auch in Deutschland. Das gehe aus Ermittlungsakten hervor, schreiben der „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der Kölner „Express“. Es handele sich um eine Gruppe deutscher Anhänger der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) um die Brüder Ömer und Yusuf D. aus Herne. Sie sollen bei US-Luftangriffen getötet worden sein.

Die Terroristen hätten sich Baupläne für ein ferngesteuertes Auto zukommen lassen. Den Ermittlern zufolge kursierten in IS-Kreisen auch Trainingsvideos, die zeigen, wie solche mit Sprengstoff gefüllten Autos ins Ziel gesteuert werden können. Nach Recherchen beider Zeitungen stammten die Brüder aus einer Familie militanter Islamisten. Diese sei in der IS-Szene „in Gesamtdeutschland gut vernetzt“ gewesen, habe ein Insider beim Landeskriminalamt NRW zu Protokoll gegeben.

Nach den Erkenntnissen der Strafverfolger in Düsseldorf unterhielten die getöteten Brüder aus Herne auch enge Kontakte zum mutmaßlichen IS-Deutschland-Chef Abu Walaa, der derzeit in Celle vor Gericht steht.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sehen eine zusätzliche Terrorgefahr durch die Flucht zahlreicher Terroristen aus der einstigen IS-Hochburg Al-Rakka. Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ seien aus der syrischen Stadt „weitergezogen nach Libyen, nach Somalia, in afrikanische Staaten südlich der Sahara und auf die Philippinen, einige sind auch nach Europa zurückgekehrt“, sagte der Chef des Anti-Terror-Programms der Emirate, Ali al-Nuaimi.

Eine große Gefahr gehe zudem von Gruppen in der syrischen Provinz Idlib aus, die dem Terrornetzwerk al-Qaida angehörten. Diese kontrollierten dort ein Gebiet mit zwei Millionen Bewohnern und hoher Arbeitslosigkeit, „da ist es einfach für sie, neue Terroristen zu rekrutieren“. Nach Recherchen der BBC hatte ein aus Dutzenden von Lastwagen und Bussen bestehender Konvoi Al-Rakka im Oktober kurz vor dem Einmarsch der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) verlassen. Den Angaben zufolge durften damals mindestens 250 IS-Kämpfer mit etwa 3500 Angehörigen die Stadt verlassen. Unter den Geflohenen sollen auch einige ausländische IS-Kämpfer gewesen sein.