Bonn. Auf Klimakonferenz schließen sich mehr als 20 Staaten zusammen

Bei der UN-Klimakonferenz in Bonn rückt Deutschlands Rolle in den internationalen Verhandlungen weiter in den Hintergrund. Am Donnerstag schlossen sich Großbritannien, Kanada, Frankreich und mehr als 20 weitere Staaten zu einer internationalen Allianz für den Kohleausstieg zusammen. Die Regierungen legten sich in ihrer Erklärung auf eine Abkehr von der Kohleenergie fest. Dies sei der richtige Schritt, sagte Kanadas Umweltministerin Catherine McKenna, „wir schulden es unseren Kindern“. Die Initiative ging von Großbritannien und Kanada aus, alle Länder seien aufgerufen, sich anzuschließen. Bis zur nächsten UN-Konferenz in einem Jahr sollen es mindestens 50 Partner werden, erklärte die britische Energieministerin Claire Perry. Großbritannien will bis 2025 aus der Kohle aussteigen, Kanada bis 2030.

Deutschland ist nicht Teil des Bündnisses. Die Anti-Kohle-Allianz stellte sich einen Tag nach der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf der Klimakonferenz auf, was Beobachter als Fingerzeig werteten. Merkel hatte im Plenum keine konkreten Aussagen über die zukünftige Nutzung der klimaschädlichen Kohleverstromung in Deutschland gemacht.

Einen Tag vor Abschluss der zweiwöchigen UN-Konferenz sind wesentliche Aufgaben gelöst, man sei auf einem guten Weg, hieß es aus der deutschen Delegation. Für das Regelbuch zur Umsetzung des Pariser Weltklimavertrags würden zu allen Bereichen Textentwürfe vorliegen. Sie sollen bei der UN-Konferenz 2018 in Polen ausverhandelt werden. Gerungen wurde noch um technische Details und Verfahrensfragen zur zukünftigen Klimaschutzfinanzierung.