Berlin.

Angesichts der vermehrt auftretenden Unwetter in Deutschland fordert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einen massiven Ausbau von Warnsystemen in Deutschland. „Im Zivilschutz müssen wir besser werden“, sagte BBK-Präsident Christoph Unger dieser Zeitung. „Wir müssen besser und schneller warnen und die Bürger zielgerichtet informieren. Die Menschen müssen auch Handlungsanweisungen erhalten“, forderte der Präsident der Katastrophenschutzbehörde. Die Folgen des Klimawandels sorgten für immer häufigere Extremwetterlagen, so Unger.

Neben der Warnung über den Rundfunk können sich die Bürger auch mithilfe von Warn-Apps auf Smartphones etwa über drohende Unwetter oder Hochwasser informieren lassen. Die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz betriebene App „Nina“ erreicht nach Angaben der Behörde derzeit rund 2,2 Millionen aktive Nutzer, die App „Katwarn“ des Fraunhofer-Instituts Fokus rund drei Millionen Nutzer. „Wir müssten viel mehr Menschen mit unseren Warn-Apps erreichen. Dafür müsste man noch mehr Geld in die Hand nehmen“, erklärte Unger.

Als einen Erfolg verzeichnet das BBK den Ausbau des satellitengestützten Warnsystems „MoWaS“, mit dem es den Bundesändern inzwischen ermöglicht wird, sich an das System anzudocken. Inzwischen können 350 Leitstellen auf Ebene der Kreise und Städte ihre Katastrophenwarnungen direkt an die Rundfunkanstalten und die Warn-App „Nina“ senden. Damit sei Deutschland fast flächendeckend mit dem Warnsystem versorgt.