Ain Issa/Beirut.

Die einstige IS-Hochburg Rakka steht nach Angaben der syrischen Kurden-Miliz unmittelbar vor der vollständigen Eroberung. Am Sonntag habe die von den USA unterstützte Milizenallianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF) den entscheidenden Angriff gestartet, um die letzten Kämpfer des so genanten Islamischen Staates aus der Stadt zu vertreiben. Ein Teil der Extremisten habe bereits einem Abzug zugestimmt. Sie seien in der Nacht in einem Bus-Konvoi aus der Stadt gebracht worden. Die abgezogenen IS-Kämpfer hätten Zivilisten als menschliche Schutzschilder mit sich genommen, sagte ein Sprecher der Allianz kurdischer und arabischer Milizen. Ausländische IS-Kämpfer hätten sich aber geweigert, dem Rückzugsabkommen zuzustimmen.

Zunächst blieb unklar, wie viele IS-Kämpfer tatsächlich die Stadt bereits verlassen haben. Vor dem Abzug des Konvois ging die Koalition von 300 bis 400 verbliebenen IS-Extremisten in Rakka aus. „Der Kampf wird solange geführt, bis die ganze Stadt von Terroristen gesäubert ist, die eine Kapitulation abgelehnt haben“, teilten die SDF mit. „Wir rechnen dort immer noch mit schweren Kämpfen“, betonte Colonel Ryan Dillon, Sprecher der US-geführten Anti-IS-Koalition. Rakka war die faktische Hauptstadt des vom IS ausgerufenen Kalifats. Nach der Befreiung der irakischen Stadt Mossul gilt die Vertreibung der Extremisten aus Rakka als Meilenstein im Kampf gegen den IS.