Berlin.

Rund 70.000 Syrer und Iraker bemühen sich derzeit um einen Familiennachzug zu Verwandten in Deutschland. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes liegen an den zuständigen deutschen Auslandsvertretungen in Beirut, Amman, Erbil, Ankara, Istanbul und Izmir in dieser Zahl Terminanfragen für einen Familiennachzug zu syrischen und irakischen Schutzberechtigten vor. Von Anfang 2015 bis Mitte 2017 erteilte das Außenamt bereits rund 102.000 Visa zum Familiennachzug für Syrer und Iraker. Auf Basis der Terminbuchungen und bisheriger Werte schätzt das Ministerium, dass bis 2018 etwa 100.000 bis 200.000 weitere hinzukommen könnten. Die Linke-Politikerin Ulla Jelpke sprach von einer überschaubaren Zahl und forderte, den Familiennachzug nicht weiter einzuschränken.

Die Bundesregierung will zudem den Nachzug von Flüchtlingen, die in Griechenland festsitzen, zu ihren Familien nach Deutschland beschleunigen. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, sollen sie innerhalb von sechs Monaten nach Deutschland kommen, wie es die Dublin-Verordnung vorsieht. In den vergangenen Wochen sind die Zahlen dem Innenministeriums zufolge bereits angestiegen. So seien im September insgesamt 262 Flüchtlinge aus Griechenland zu ihren Familien nach Deutschland gereist, mehr als doppelt so viele wie im August.