London.

Die britische Regierung hat erste Pläne für den Fall eines ungeregelten EU-Ausstiegs veröffentlicht. Sollte bis Ende März 2019 kein neues Abkommen geschlossen sein, müssten sich die Handelsbeziehungen nach den Regeln der Welthandelsorganistation (WTO) richten, heißt es in einem Positionspapier. Großbritannien scheidet zu diesem Zeitpunkt aus der Staatengemeinschaft aus. Um lange Staus besonders an den Fährhäfen zu verhindern, wolle London Zollkontrollen für Waren aus der EU im Hinterland abwickeln, heißt es in dem Papier weiter. Auf Pakete müsse eine Mehrwertsteuer erhoben werden.

London will sich damit für ein Scheitern der festgefahrenen Brexit-Gespräche rüsten, die derzeit in Brüssel in der fünften Runde fortgesetzt werden. Kommentatoren sehen hinter dem Schritt den Versuch, Druck auf die EU aufzubauen. Die Regierung in London betonte, ein EU-Austritt ohne Abkommen sei nicht das Ergebnis, das man sich wünsche.

Unterdessen reißen Spekulationen über eine anstehende Kabinettsumbildung in London nicht ab. Britischen Medien zufolge erwägt die angeschlagene Premierministerin May ihre Position durch eine Rochade im Kabinett zu festigen. Im Zentrum der Spekulationen steht Außenminister Boris Johnson, der May in den vergangenen Wochen mehrfach düpiert hatte.