St. Petersburg.

Bei Massenprotesten in Russland zum 65. Geburtstag von Präsident Wladimir Putin hat die Polizei rund 290 Menschen festgenommen, aber weniger hart durchgegriffen als früher. Anhänger des Oppositionellen Alexej Nawalny demonstrierten am Sonnabend in rund 80 Städten gegen Putin und für eine Kandidatur Nawalnys bei der Präsidentenwahl 2018.

Bei der Hauptkundgebung in Putins Heimatstadt St. Petersburg gab es die meisten Festnahmen: knapp 70. Auch von Verletzten wurde berichtet. In der Hauptstadt Moskau ließen die Sicherheitskräfte die Demonstranten weitgehend gewähren. Medien berichteten nur von vereinzelten Festnahmen. Es war die erste Nawalny-Demonstration in diesem Jahr, die in Moskau ohne Eskalation endete. Präventiv hatte die Polizei bereits Dutzende Mitarbeiter aus Nawalnys Team festgenommen.

Insgesamt blieben die Proteste kleiner als im März und Juni. Damals hatten Zehntausende Menschen demonstriert. Diesmal kamen in St. Petersburg nach Schätzung der Organisatoren rund 7000 Menschen, die Polizei sprach von 1800 Teilnehmern. In Moskau schätzte Nawalnys Team die Zahl auf 3000, die Polizei meldete rund 700 Teilnehmer.

Nawalny selbst konnte nicht demonstrieren. Er sitzt wegen mehrfachen Aufrufs zu nicht genehmigten Protesten für 20 Tage in Arrest.