Seoul/Washington.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump setzen ihren Krieg der Worte fort. Kim verteidigte sein Atomwaffenprogramm als „mächtige Abschreckung“, die die Souveränität des Landes und den Frieden auf der koreanischen Halbinsel garantiere. Die Staatsmedien des abgeschotteten Landes veröffentlichten die Äußerung am Sonntag.

Zuvor hatte der US-Präsident im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben: Präsidenten und ihre Regierungen hätten 25 Jahre lang mit Nordkorea gesprochen, es seien Vereinbarungen getroffen und große Geldmengen ausgegeben worden. „Hat nicht funktioniert, Abmachungen wurden verletzt, bevor die Tinte trocken war, US-Unterhändler wurden zum Narren gehalten. Sorry, aber nur eine Sache wird funktionieren!“ Trump schrieb nicht, was er genau mit seiner Aussage meinte. Sein Kommentar deutet aber darauf hin, dass er dabei an eine militärische Aktion denkt.

Nordkoreas Machthaber Kim äußerte sich den Staatsmedien zufolge bereits am Sonnabend bei einer Rede vor dem einflussreichen Zentralkomitee der regierenden Arbeiterpartei. Dabei habe er von einer komplizierten internationalen Lage gesprochen. Die Lage zeige, dass die parallele Entwicklung von Atomwaffen und der Wirtschaft richtig sei. Zugleich stärkte Kim die Position der Herrscherfamilie. Seine Schwester Kim Yo-jong wurde zum stellvertretenden Mitglied des Politbüros ernannt.

Nordkoreas Führung hatte die Weltgemeinschaft zuletzt mit neuen Atombomben- und mehreren Raketentests aufgeschreckt. Unter anderem schoss das Land eine Rakete über Japan. Nordkorea arbeitet an Raketen, die Atomwaffen tragen und das US-Festland erreichen können.