Marseille.

Französische Sicherheitskräfte haben am Sonntag in Marseille einen islamistischen Messer-Angreifer erschossen. Ein Polizeivertreter sagte, der Mann habe zuvor Passanten am Hauptbahnhof angegriffen. Aus Sicherheitskreisen wurde bestätigt, dass mindestens zwei Frauen getötet wurden. Der Angreifer habe „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen. Die Polizei riegelte das Gebiet ab. Innenminister Gerard Collomb kündigte an, umgehend in die südfranzösische Stadt zu reisen.

Die für alle Terrorfälle in Frankreich zuständige Pariser Staatsanwaltschaft zog den Fall am Sonntag an sich, wie die Behörde mitteilte. Ermittelt werde wegen Mordes in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben und versuchten Mordes an Amtspersonen.

Zuletzt hatte es Mitte September in der Pariser U-Bahn eine Messerattacke auf einen Soldaten gegeben, der unverletzt blieb. Mitte August war ein Auto in einem Pariser Vorort in eine Gruppe Soldaten gerast. Dabei waren sechs Militärangehörige zum Teil schwer verletzt worden.

In den vergangenen zwei Jahren haben von der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) inspirierte Attentäter mehr als 230 Menschen bei Anschlägen in Frankreich getötet.