Kairo.

Zehn Jahre nach der gewaltsamen Machtübernahme im Gazastreifen hat sich die radikal-islamische Hamas bereit erklärt, die Verwaltung des Küstenstreifens am Mittelmeer abzugeben. Die zweitgrößte Palästinenserorganisation berichtete am Sonntag, sie lade die Regierung des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Westjordanland dazu ein, „in den Gazastreifen zu kommen und ihre Aufgaben sofort zu übernehmen“.

Die rivalisierende Fatah-Organisation von Abbas und die Vereinten Nationen begrüßten den Schritt. Jussuf al-Mahmud, Sprecher der Regierung von Abbas, beschrieb das Versöhnungsangebot der Hamas als „historische Gelegenheit für eine Wiedervereinigung“. Aus dem Fatah-Lager war aber auch Skepsis zu hören.

Die Hamas ist nach der Fatah die zweitgrößte Palästinenserorganisation. Nach einem blutigen Bruderkrieg riss die Hamas im Juni 2007 die Macht im Gazastreifen an sich. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Menschen. Die gemäßigte Fatah kontrolliert das Westjordanland. Die Palästinenser wollen im Gazastreifen, Westjordanland und in Ost-Jerusalem einen unabhängigen Staat ausrufen. Mehrmals gab es bisher Versuche, die jedoch scheiterten. Jetzt vermittelte Ägypten zwischen beiden Seiten.