Berlin.

Die Laune bei der Linken ist gut: In den Umfragen steht die Partei bei neun bis zehn Prozent – also besser als 2013, als Spitzenkandidat Gregor Gysi 8,7 Prozent holte. Solange die aktuellen Spitzenkandidaten Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch bei der Wahl über diesem Wert bleiben, wird das als Erfolg gewertet. Hauptgegner der Linken ist die AfD. Beide Parteien kämpfen um die unzufriedenen Wähler, vor allem im Osten. Entsprechend hart ist die Wortwahl. Zuletzt sagte Wagenknecht, die AfD sei voller „handfester Halbnazis“.

Aktuell ist die Linke die stärkste unter den kleinen Parteien. Das hat in Zeiten der großen Koalition viele Vorteile, etwa in Bundestagsdebatten das Rederecht nach der Kanzlerin oder der Vorsitz im Haushaltsausschuss. Diese Situation würde der Linken auch nach der Wahl gefallen. Andererseits hoffen Teile der Linken darauf, dass die SPD schwach abschneidet, sich in der Opposition erneuert – und in vier Jahren bereit für Rot-Rot-Grün ist.