Dresden.

Mehr als 50 teils scharfe Waffen und mehrere Hundert Schuss Munition hat die Polizei bei einem mutmaßlichen „Reichsbürger“ in Dresden sichergestellt. Eigentlich waren die Beamten gekommen, weil gegen den 64-Jährigen ein Vollstreckungshaftbefehl wegen 35 Euro vorlag, wie am Montag ein Polizeisprecher sagte. Dabei stießen sie auf Pistolen, Revolver und Vorderlader, die entgegen der Vorschrift frei zugänglich lagerten. Der Mann weigerte sich zu zahlen und wurde vorübergehend festgenommen. Gegen ihn läuft jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Der 64-jährige Mann habe zwar bestritten, ein „Reichsbürger“ zu sein. Aber sein Auftreten und seine Argumentation haben stark an die Bewegung erinnert, sagte der Polizeisprecher.

Die „Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik als Staat nicht an und behaupten, dass das Deutsche Reich fortbestehe. In ihrem Weltbild ist Deutschland von den Alliierten besetzt, eine Firma oder schlicht illegal. Anhänger der Bewegung erkennen weder Gesetze noch Behörden an, einige von ihnen sind sogar in rechtsextremistischen Gruppen engagiert. Sie werden bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet. Im vergangenen Jahr hatte ein „Reichsbürger“ im fränkischen Georgensgmünd einen Polizisten erschossen, als ihm seine 30 Waffen abgenommen werden sollten.