Berlin.

Ein Telefonat von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Russlands Präsidenten Wladimir Putin hat Fortschritte bei der Deeskalation der Gewalt in der Ostukraine gebracht. Putin habe zugesagt, dass UN-Blauhelme künftig die im Land eingesetzten OSZE-Beobachter überall schützen könnten, wo diese im Einsatz seien, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Russland hatte dies zunächst nur auf die Waffenstillstandslinie zwischen den ukrainischen Truppen und den von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebieten begrenzen wollen.

Putin, Merkel sowie der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten im August einen neuen Waffenstillstand für die Ostukraine vereinbart. Vergangene Woche hatte Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) dann den russischen Vorschlag eines Blauhelm-Einsatzes begrüßt und Verhandlungen mit Russland gefordert.

Wegen des brüchigen Waffenstillstands verlängerte die EU die Sanktionen gegen Russland erst im Juni um weitere sechs Monate bis Ende Januar. Die EU und die USA werfen Russland die Unterstützung prorussischer Separatisten in der Ostukraine seit Frühjahr 2014 vor. In den vergangenen Monaten wurden immer wieder OSZE-Beobachtermissionen bedroht, insbesondere in den von den prorussischen Separatisten kontrollierten Gebieten.