Berlin. Schwarz-Rot und Jamaika plausibel. FDP sieht Energiepolitik der Grünen als große Hürde für ein Bündnis

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl zeichnen sich in Umfragen nur eine erneute große Koalition oder ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen als mehrheitsfähig ab. FDP-Chef Christian Lindner zeigte sich allerdings reserviert hinsichtlich eines Bündnisses mit den Grünen. „Für ein Jamaika-Bündnis fehlt mir inzwischen die Fantasie“, sagte er dem „Focus“. Er sehe bei der Einwanderungs- und der Energiepolitik hohe Hürden mit den Grünen, sagte Lindner. Die Grünen fordern unter anderem ein Verbot der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren ab 2030. CSU-Chef Horst Seehofer hatte bereits Ende August zu einer gemeinsamen Regierung mit Grünen erklärt, das könne nach deren Haltung zu Verbrennungsmotoren und Zuwanderung nicht mehr gemacht werden.

Gleichzeitig schrieben SPD und Linkspartei eine gemeinsame Regierung nach der Bundestagswahl ab und schoben sich gegenseitig die Schuld dafür zu, dass diese Option derzeit Illusion ist. Ein kategorisches Nein gibt es von allen anderen Parteien zu einem Bündnis mit der AfD.

Für Kanzlerin Merkel sind vor allem die Aussagen von Grünen, FDP und CSU von Bedeutung, denn die Positionierungen schmälern den Spielraum der CDU-Vorsitzenden beim Schmieden eines neuen Regierungsbündnisses.